Erst gab es überhaupt kein Regen, dann plötzlich zu viel: In Simbabwebeklagen die Menschen entlang des Sambesi eine Flutkatastrophe. 150.000 bis 200.000 Menschen sind bereits betroffen und der Fluss steigt weiter an. Neben der bitteren Armut macht den Menschen die Erderwärmung und ihr Diktator Mugabe zu schaffen, der heute Geburtstag feiert.
Sibongile Dube weiß, was heftiger Regen anrichten kann. Ihr Haus in der simbabwischen Provinz Midlands wurde bei der Flut am Jahresende weggespült. „Ich bin immer noch damit beschäftigt, mein Haus…
…wieder aufzubauen“, beklagt Dube. Auf ihrem Hof steht ein wackeliger Getreidecontainer, der sie schmerzlich an die Ernteverluste erinnert.
Hunderte Dörfer und Schulen wurden überschwemmt und die Schäden waren größer als sie hätten ausfallen müssen. Denn niemand entlang des Sambesi-Flusses im südlichen Afrika hatte davor gewarnt, dass die Wassermassen auch Teile Simbabwes überschwemmen werden. „Wir haben unser Vieh verloren, weil wir nicht rechtzeitig bei ihm waren“, beschwert sich Dube. So sehen sich die Bäuerin und tausende Leidensgenossen nicht nur als Opfer einer Naturkatastrophe, sondern auch als Opfer eines miserabel koordinierten Frühwarnsystems.
Dabei waren die Wasser im November gar nicht abzusehen: Obwohl die Regenzeit in Simbabwe längst angebrochen war, blieb der Regen aus. Der Sambesi, der sich sonst zischend über die Viktoria-Fälle in die Tiefe stürzt, hatte Rinnsaal-Qualitäten, jenseits der Grenze in Sambia waren die Felder von der Sonne ganz grau und gelb versenkt.
Als es dann in einigen Teilen von Simbabwezu regnen begann, gab der nationale meteorologische Dienst widersprüchliche Meldungen aus. Zunächst hieß es, der Höhepunkt der Unwetter werde im Dezember erreicht, später war von Anfang Januar, schließlich von Ende Januar die Rede. Tich Zinyemba, Leiter der simbabwischen Wetterbehörde erklärte zudem Ende Januar, der Zyklon, der Simbabwe in diesem Monat erreichen sollte, habe wieder in Richtung Mosambik abgedreht. Die Sambesi-Flussbehörden hatten dagegen an mehreren Abschnitten des Flusses vor Überflutungen gewarnt und die Bewohner aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und sich in höher gelegenen Gebieten in Sicherheit zu bringen.
Die gegenläufigen Wettervorhersagen zeigen, dass Simbabwe nicht auf Flutkatastrophen vorbereitet ist.
Den ausführlichen Bericht kann man auf der Seite von klimaretter.info nachlesen.