Nach Jahren der Dauerkrise will die geschundene Bevölkerung in Simbabwe an nichts lieber glauben als einen Lichtschimmer am Ende des Tunnels. Denn Oppositionspartei MDC stimmte am 30. Januar einer Koalition mit Präsident Mugabes ZANU PF zu. Dies aber ist lediglich ein mit Risiken behaftetes Signal für eine mögliche Wende – mehr noch nicht.
Mugabes Vize-Informationsminister Bright Matonga rückte die Dinge nach der Zusage von Oppositionsführer Tsvangirais ins rechte Licht. "Er wird kein leitender Ministerpräsident sein – wir haben einen leitenden Präsidenten in Simbabwe", meinte er. Mit anderen Worten: Der autokratische Langzeit-Präsident Mugabe bleibt an den Hebeln der Macht, Tsvangirai dagegen darf die Politik der Regierung ausformulieren und umsetzen.
Während interne Gegner Tsvangirai einen Ausverkauf der MDC-Interessen vorwerfen, sieht eine große Mehrheit offensichtlich die Chance für einen Regierungswandel von innen. Tsvangirais Ankündigung wurde spontan von mehreren hundert Menschen begeistert gefeiert. Denn die zermürbte und darbende Bevölkerung lechzt nach einem Signal, dass der Niedergang des einstigen Modellstaates endlich gestoppt wird. Die immer weiter um sich greifende Cholera-Epidemie mit über 3100 Toten und 60.000 Erkrankten ist nur ein Symptom der verheerenden Krise in einem Land, dessen Inflation im neunstelligen Prozentbetrag liegt. Schnelle internationale Hilfe für den Wiederaufbau wird wesentlich für einen möglichen Erfolg der Koalitionsregierung sein. Doch das Mugabe-Regime, das bisher von der Substanz gezehrt und damit eine humanitäre Katastrophe in Kauf genommen hat, gilt als diskreditiert. Weiter Informationen zu der Einigung gibt es unter folgenden Links: