Am 08. Juni brachen Manuela und Martina, zwei Lehrerinnen aus München, zum Besuch unserer Partnerprojekte nach Simbabwe auf. Schon länger unterstützt deren Schule, die Städtische Carl-von-Linde-Realschule in München, die ZimRelief Partnerprojekte. Bei Frühlingsfesten, Umweltaktionen oder durch Kuchenverkauf sammeln die Schüler*innen Spenden.
In ihrem Sabbatjahr hatten die beiden endlich mal Zeit die Schulen vor Ort persönlich zu besuchen und die Lehrkräfte und Schüler*innen kennen zu lernen. Der Einblick in diesen Schulalltag war sehr interessant und bereichernd. Nachfolgend findet Ihr den sehr lesenswerten Reisebericht der Beiden aus Harare:
„Bei Takunda, werden die gehörlosen Kinder aus dem Township integriert und wir lernten von ihnen einige Wörter in Gebärdensprache, unter anderem das „Hallo“.
Teilweise sind die Schulgebäude alte Wohnhäuser, in denen jeder Raum zu einem Klassenzimmer umfunktioniert wurde, wie zum Beispiel eine Garage (Takunda). Manchmal reichen die Räume aber dennoch nicht aus, sodass im Wechsel einzelne Klassen draußen unter einem Zelt unterrichtet werden oder sich zwei Klassen einen Raum und eine Tafel teilen (Shingirirai).
In Hopley finden aktuell aufgrund des hohen Bedarfs mit Hilfe der „Ingenieure ohne Grenzen“ Bauarbeiten zur Vergrößerung der Schulanlage statt. Der rote Ziegelbau mit den Gängen aus Rundbögen imponiert schon von Weitem.
Im winterlichen Zimbabwe nahmen wir uns an der Ausstattung der Kinder mit Handschuhen und Mütze ein Beispiel.
Für uns war auch der Blick in den Lehrplan sehr informativ. Die Anforderungen an die Kinder sind sehr hoch. Die Kinder lernen schon in der Vorschule (ECD) mit circa drei Jahren Englisch, zusätzlich zu ihrer Muttersprache Shona. Aufgrund von fehlenden Lehrmitteln können viele vorgegebenen Inhalte aber gar nicht umgesetzt werden, wie zum Beispiel im IT Unterricht.
Wir durften den Kollegen überall ein bisschen über die Schulter schauen und uns teilweise auch selbst versuchen. Spontan kramten wir – als Englisch- und Deutschlehrer – daher unser Wissen über Division für den Matheunterricht heraus, lernten mit den Schülern die Landessprache Shona und lehrten das wichtige Wortfeld „Tiere“ im Deutschunterricht 😉
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Musik spielt in Zimbabwe eine große Rolle. Die Vorschulkinder singen jeden Morgen und in der Sekundarstufe gibt es Musik- und Tanzgruppen, die uns ihr Können immer wieder gerne präsentiert haben.
Normalerweise kommen die Schüler in ihren Uniformen in die Schule, außer am Casual Friday und am Tag des Sportunterrichts – dann werden die Jogginghosen angezogen 😉 Auf der Wiese hinter dem Schulgebäude brachte die Schulleiterin von Takunda uns alle beim Völkerballturnier und durch Dance Moves zum Schwitzen.
Die Schultage sind für viele Kinder sehr lang, daher wird für die ECDs und die Waisenkinder ein warmes Mittagessen zubereitet. Der Speiseplan reicht von dem landestypischen Maisbrei (Sadza) über Bohnen bis Kartoffeln.
Besonders schön empfanden wir, dass wir die Spenden dieses Mal persönlich übergeben und die Freude der Schulfamilie am eigenen Leib spüren konnten. Jede Schulleitung wusste auch sofort, wofür das Geld verwendet werden sollte: einen Ausflug mit den Schüler*innen zum See, Maisbrei für das Mittagessen und neue Bälle für den Sportunterricht.
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Über die kleine Süßigkeit, die wir aus Deutschland mitgebracht haben, konnten wir sogleich eine Lächeln auf die Gesichter zaubern. Ganz im Sinne von … macht Kinder froh und Erwachsene ebenso 🙂
Jede Schulfamilie hat uns sehr herzlich empfangen und in den Schulalltag integriert. Das große Engagement der Lehrkräfte wirkt sich auf die Motivation und Mitarbeit der Kinder und Jugendlichen aus. Mit den wenigen Mitteln, die zur Verfügung stehen, erreichen sie so viel. Die Kinder schätzen es einfach wert etwas lernen zu können, ganz ohne technische Hilfsmittel. Das würde in einem deutschen Klassenzimmer oft ganz anders ausschauen: Wenn da mal der Computer nicht funktioniert, verzweifeln sowohl die Lehrkraft als auch die Schüler*innen. Aber ganz nach afrikanischer Art schadet Improvisieren und das Beste aus einer Situation zu machen manchmal auch nicht 😉
Noch einmal vielen Dank an die Schulen, die uns einen Einblick gewährt haben, und auch an Basti, der uns diesen Besuch möglich gemacht hat. Wir zollen ZimRelief unseren größten Respekt vor den Projekten, die sie auf die Beine gestellt haben und freuen uns darauf diese auch in Zukunft unterstützen zu können. Unseren Unterricht werden wir mit unseren Fotos und den Geschichten definitiv bereichern.“
Manu & Martina