Unsere beiden Partnerprojekte Glen Forest und Shingirirai Trust befinden sich beide in den ärmlichen Townships am Stadtrand von Simbabwes Hauptstadt Harare. Diese von der Regierung vernachlässigten Außenbezirke werden meist nur nachts mit Strom versorgt, manchmal dauern die Stromausfälle auch einige Tage bis zwei Wochen. Wegen der mangelhaften Stromversorgung mussten häufig die Aktivitäten der Organisation abgebrochen und auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
Die Koordinatoren legten häufig nachts Zusatzschichten ein, wenn gerade Strom für die Arbeiten am Computer verfügbar war. Bei Glen Forest wurde zudem die Pumpe für die Wasserversorgung während der politischen Unruhen nach den Präsidentschafts-Wahlen 2008 gestohlen. Wasser musste deshalb mühsam in Kanistern herangeschafft werden.
Um so mehr freuen wir uns nun, dass unsere erste Kooperation mit den Ingenieuren ohne Grenzen der Regionalgruppe Stuttgart erfolgreich durchgeführt werden konnte. Gemeinsames Ziel war es, unseren beiden Bildungseinrichtungen eine zuverlässige Strom- und Wasserversorgung zu ermöglichen. Allen Beteiligten war es wichtig, dass trotz des schwierigen infrastrukturellen Umfelds zumindest die wichtigsten Basisaktivitäten der Organisationen ohne Einschränkungen durchgeführt werden können (Unterricht, Workshops, Näharbeiten, Verwaltungsarbeiten am Computer).
Im vergangenen Jahr waren bereits die beiden Ingenieure Clemens Brauer und Sebastian Nuber mit ZimRelief zur Vorerkundigung vor Ort. Nach einer detaillierten Planungs- und Organisationsphase war es dann dieses Jahr soweit: Gemeinsam mit Clemens und Sebastian waren Phillip Leube und Jonas Koch von der Regionalgruppe Stuttgart im Mai/Juni wieder in Harare, um bei den Projekten 2 Photovoltaik-Anlagen sowie die Wasserpumpe zu installieren. Anfang Juni gingen dann die Photovoltaik-Anlagen sowie die Wasserpumpe erfolgreich in Betrieb.
Durch diese sichere und unabhängige Energie- und Wasserversorgung wird unseren beiden Partnerprojekten seitdem ermöglicht, nicht nur effektiver und regelmäßiger ihren Basisaktivitäten nachzugehen, sondern auch zeitliche Ressourcen freizusetzen. So können sich die Verantwortlichen verstärkt ihrem eigentlichen sozialen Auftrag, nämlich der Aufklärung, Vermittlung von Bildung und dem Angebot einkommensgenerierender Tätigkeiten widmen.
Wir möchten uns noch mal ganz herzlich beim gesamten Team der Ingenieure ohne Grenzen aus Stuttgart und den Projektverantwortlichen bedanken. Ohne Euren tollen Einsatz wäre dies nie möglich gewesen.
Unten seht Ihr ein paar Bilder der Projektdurchführung.
Das Projekttagebuch ist unter folgendem Link einsehbar: ingenieure-ohne-grenzen