Die Budgets für 2012 haben wir zusammen mit unseren Partnerprojekten in Simbabwe inzwischen ausgearbeitet. Trotz der schwierigen Lage im Land arbeiten alle unsere drei Partnerprojekte erfolgreich und können – vor allem auch Dank unserer Unterstützung – auch weiterhin ihre Programme durchführen. Im Folgenden wird kurz zu jedem Projekt beschrieben, was genau mit unseren Spendengeldern 2012 geschieht…
… Dabei können sich während des Jahres natürlich noch Änderungen ergeben, da wir auf Änderungen oder spezielle Anliegen flexibel reagieren können. Eine genaue Auflistung unserer Mittelverwendung gibt es dann natürlich auch noch mal Ende des Jahres in unserem Jahresbericht.
Glen Forest Development Centre
Insgesamt erhält das Glen Forest Development Centre von ZimRelief 2012 Spenden in Höhe von 5.100 US Dollar. Hinzu kommt noch die Summe, die wir aus dem Verkauf der im Projekt hergestellten Artikel erzielen.
Unsere Stipendien für die Schüler werden wir auch dieses Jahr weiterführen. Alle Stipendiaten konnten 2011 Dank unserer Hilfe ihren Realschulabschluss (fünf Schüler) bzw. ihr Abitur (3 Schüler) machen. Auch dieses Jahr können wir wieder 5 Realschülern (350 Dollar) und einem Abiturienten (150 Dollar) den Schulbesuch finanzieren. Zwei Lehrer von Glen Forest unterstützen wir zudem bei Weiterbildungskursen im Bereich Wirtschaft und Marketing. Innocent Matuku und Thomas Mabvuregudo erhalten hierfür 460 Dollar, sie werden den Kurs im Mai abschließen.
Leider ist es aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Situation in Simbabwe immer weniger Schülern möglich Ihren Schulabschluss zu machen. Dies liegt v.a. auch daran, dass die Abschlussexamen gebühren kosten, 60 US Dollar pro Kind. 60 Dollar, die sich leider viele Familien nicht leisten können. Wir wollen allen Schülern bei Glen Forest ermöglichen, am Ende ihrer Schulzeit ihren Abschluss zu machen. Aus diesem Grunde übernehmen wir teilweise auch die Gebühren für die Abschlussprüfungen, dieses Jahr für 20 Schüler, insgesamt somit 1.200 US Dollar.
Glen Forest arbeitet eng mit einer benachbarten Grundschule (Resthaven) zusammen. In der Regeln besuchen die Kinder aus der Umgebung bei Glen Forest den Kindergarten, danach die Grundschule Resthaven, um dann bei Glen Forest später ihren mittleren Schulabschluss machen zu können. Zum Unterhalt der Schule und zur bezahlung der Lehrer muss Resthaven als staatliche Schule von den Kinder Schulgebühren verlangen. Diejenigen, bei denen der Schulbesuch aufgrund dieser Gebühren in Gefahr ist, unterstützen wir mit bei der bezahlung der Schulgelder. 2012 werden dies 900 US Dollar sein.
Die 4 Kindergärtnerinnen bei Glen Forest unterstützen wir dieses Jahr mit Weiterbildungskursen im Bereich Kindererziehung und Ausbildung, damit die Frauen hier auf dem neuesten Stand sind. Die Kurse finden immer während der Ferien statt, insgesamt sind für diese Fortbildungsmaßnahme 700 US Dollar veranschlagt.
2012 fördern wir zudem verschiene Zusatzprogramme, die wir für sehr wichtig halten: Bei dem einen Programm handelt es sich um je einwöchige Workshops für alle Klassen des Centres sowie auch einen Extra-Workshop für die Jugendlichen aus der näheren Umgebung. Ziel dieser Seminare ist die Aufklärung der Kinder und Jugendlichen in den Bereichen Drogen, Ernährung, familiärer Missbrauch, Sexualkunde und damit verbunden vor allem auch Aufklärung zu HIV/AIDS. Neu kommt dieses Jahr hinzu, dass es auch eigene Workshops zu diesen Themen für Erwachsene aus der Umgebung von Glen Forest geben wird. Insgesamt haben wir hierfür 680 US Dollar veranschlagt (davon 280 Victory over AIDS).
Die anderen Programme beziehen sich auf die Ausbildung in den folgenden Bereichen: Viele Schüler des Centres leben oftmals weit außerhalb, Wege zu Ärzten und Krankenstationen sind weit. Durch die Ausbildung in Erste Hilfe sind die Schüler zur Erstversorgung bei Unfällen in der Lage. Eine Lehrer bei Glen Forest, Innocent Matuku, bekommt von uns die Fortführung seiner Ausbildung als “Red Cross Trainer” finanziert (100 Dollar). Daneben fördern wir Weiterbildungskurse im Bereich Fahrradreparatur und Mobilität durch Naison Jojo (330 US Dollar). Jojo hatte über ZimRelief 2008 ein Praktikum in diesem Bereich in Deutschland gemacht. Das Fahrrad ist Fortbewegungsmittel Nummer 1 in ländlichen Gebieten wie Glen Forest. Jojo gibt Workshops in verschiedenen Dörfern rund um das Centre. Zudem kümmert er sich um 10 Fahrräder, die wir vor 2 Jahren gespendet bekamen. Diese können von den Lehrern als Transportmittel zu ihren Kursen außerhalb des Centres in den umliegenden Dörfern kostenlos genutzt werden.
Auch bei Glen Forest gibt es ein einkommensgenerierendes Projekt, bei dem jungen Erwachsenen geholfen wird, durch den Verkauf und die Herstellung von Produkten ein eigenes Einkommen zum Lebensunterhalt zu bekommen. Hergestellt werden v.a. Textilien, die dann verkauft werden. Dieses Projekt fördern wir mit 190 Dollar für Unterricht und Materialien.
Die Kindergartenkinder bei Glen Forest erhalten im Centre auch 2 mal täglich eine Mahlzeit. Dieses Programm unterstützen wir 2011 mit 210 US Dollar.
Unser Jahresbudget wird bei Glen Forest von einer externen Buchhalterin nach jedem Quartal überprüft. Diese erhält hierfür eine Aufwandsentschädigung von 250 US Dollar pro Jahr.
Shingirirai Trust
Den regulären Programmablauf können wir Shingirirai dieses Jahr mit insgesamt 15.900 US Dollar unterstützen, hinzu kommt noch die Summe, die wir aus dem Verkauf der im Projekt hergestellten Artikel erzielen. Shingirirai hat uns gebeten, die Organisation auch weiterhin bei der Bezahlung von Löhnen und Gehältern für die Erzieherinnen der Kindergärten zu unterstützen. Inzwischen betreibt Shingirirai 6 eigene Kindergärten mit insgesamt über 350 Kindern. Um die Kinder angemessen betreuen zu können, hat die Organisation 18 angestellte Kindergärtnerinnen, die sich ganztags um die Kleinen kümmern.
Neben dem spielerischen Lernen gehört dazu auch die Versorgung mit Essen sowie die Arbeit mit den Erwachsenen, die sich um die Kinder kümmern. Meist sind dies nicht mehr die eigenen Eltern, da viele Kinder ihre Eltern aufgrund von HIV/AIDS verloren haben. Über jedes Kind wird detailliert Buch geführt, um die Entwicklung des Kindes zu dokumentieren. Wir wollen Shingirirai dabei helfen, ihren engagierten Mitarbeitern ein für soziale Arbeit angemessenes Gehalt zu bezahlen. Eine Kindergärtnerin verdient bei Shingirirai 150 US Dollar im Monat, das ist gerade genug zum Leben. Ohne unsere Hilfe könnte die Organisation nicht alle der Kindergärtnerinnen bezahlen, dies wollen wir verhindern. Denn dann steigt die Gefahr, dass die Kindergärten nicht mehr so vorbildlich geführt werden können, wie es momentan der Fall ist. Für die Kinder muss der Besuch des Kindergartens kostenlos bleiben. Aus diesem Grunde haben wir Shingirirai auch dieses Jahr zugesagt, ein Budget in Höhe von 9.000 US Dollar zur Unterstützung bei der Zahlung von Löhnen an die Kindergärtnerinnen einzusetzen, um den Betrieb der Kindergärten sicherzustellen.
Bei der Ausstattung der Kindergärten mit Lernmaterialien sowie die Versorgung der Kleinen mit Essen helfen wir mit 720 US Dollar.
Auch bei der Administration helfen wir Shingirirai, 2012 mit insgesamt 3.724 Dollar. Darin enthalten sind Aufwendungen für die Miete der Kindergärten, Transport, Kommunikation, Löhne und Gehälter, Auslagen für die Ehrenamtlichen sowie Büromaterial.
Das einkommensgenerierende Projekt für Frauen von Shingirirai wird dieses Jahr noch um die Unterstützung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen erweitert. Den Kids wird geholfen durch den Verkauf und die Herstellung von Produkten ein eigenes Einkommen zum Lebensunterhalt zu bekommen. Dabei handelt es sich um Produkte, die aus recycelten Materialien hergestellt werden, z.B. Tiere aus Kronenkorken oder Taschen aus Getränkekartons. Diese Maßnahme fördern wir 2012 mit 400 US Dollar.
Zudem hat Shingirirai letztes Jahr gemeinsam mit ZimRelief ein neues Programm ins Leben gerufen: Nach Abschluss des Kindergartens gelingt es Shingirirai bei den meisten Kindern, diese auch den Schulbesuch zu ermöglichen. Dies geschieht durch Einbeziehung der Verwandten oder durch andere soziale Institutionen, die für die Schulgebühren aufkommen. Leider gibt es danach immer noch einige Kinder, die es aus familiären und finanziellen Gründen nicht auf die Schule schaffen. Für diese Kinder hat Shingirirai ein Stipendiatenprogramm eingeführt. Die Organisation übernimmt dabei ganz oder teilweise die Schulkosten für diese Kinder und führt zudem regelmäßige Workshops mit den „Adoptiveltern“ (meist die Großeltern) durch. Momentan kann somit 10 Kindern der Schulbesuch ermöglicht werden, pro Kind fallen im Jahr etwa 150 US Dollar an Kosten an. Wir unterstützen dieses Programm 2012 mit 1.200 US Dollar.
Schon seit längerem planen wir mit Shingirirai, im Hinterhof des – 2009 durch uns finanzierten – Gebäudes einen Unterstand zur Lagerung von Materialien sowie auch als Platz für Workshops und für die einkommensgenerierende Projekte zu errichten. Vor allem in der Regenzeit ist der Platz bei Shingirirai aufgrund der vielen zeitgleich stattfindenden Programme äußerst begrenzt. Dies wurde nun im April während unserer Anwesenheit fertig gestellt. Das besondere daran, sind die verwendeten Materialien: Das Dach des Unterstands besteht aus recycelten Getränkedosen. Somit wird zum einen Müll recycelt, zum anderen entsteht ein neuer, sinnvoller Rohstoff aus vorhandenen Materialien. Wir haben hierfür einen professionellen Dachdecker bezahlt, der diese Methode bereits seit längerem anwendet. Die Dächer sind absolut dicht und stabil. Besonders haben wir uns darüber gefreut, dass er sein Wissen und Können auch an einige der Jugendliche weitergegeben hat, die nun ihrerseits wieder für externe Kunde Dächer decken können. Diese Maßnahme haben wir mit 900 US Dollar gefördert.
Vision & Hope
Insgesamt erhält Vision & Hope von ZimRelief 2011 Spenden in Höhe von 15.000 US Dollar zuzüglich der Summe, die wir aus dem Verkauf der im Projekt hergestellten Artikel erzielen. 7.160 Dollar gehen dieses Jahr in das Programm zur Unterstützung von Waisenkindern in Mbare, einem der ärmsten Townships Harares. Insgesamt werden bei Vision & Hope momentan über 150 Waisen versorgt. Dies geschieht in erster Linie durch psychologische Betreuung, Übernahme der Schulkosten, Versorgung mit Mahlzeiten sowie die Arbeit mit den “Adoptiveltern” (meist die Großeltern) der Kinder.
Mit 5.460 Dollar helfen wir bei der Bezahlung der Schulgelder, mit 300 US Dollar bei Schulmaterialien, mit 600 Dollar bei der Nahrungsmittelversorgung der Waisen und mit weiteren 300 Dollar beim Kauf von Schuluniformen für die Kinder (Schuluniformen sind in Simbabwe Pflicht). Im Dezember organisiert Vision & Hope auch eine kleine Weihnachtsfeier für die Kinder, bei der jedes Kind auch ein kleines Geschenk bekam. Die Feier fördern wir mit 500 US Dollar.
Mit 2.400 US Dollar unterstützen wir die Schulkinder mit Ausstattung und Lernmaterialien der Township Schule Rising Star in Hopely. Der Unterricht für die inzwischen über 900 Kinder findet bei Rising Star unter extremen Bedingungen statt, mehr als die Hälfte der Schüler sind Waisen, Schulgeld können so gut wie alle der Schüler nicht aufbringen. Aus diesem Grunde arbeiten alle Lehrer der Schule ehrenamtlich, das Engagement vor Ort ist wirklich ungemein beeindruckend. Zu Hause bedeutet für die Kids oft die Unterbringung bei entfernten Verwandten, wenn die Eltern nicht mehr leben. Gerade die Ernährung kommt für viele dort zu kurz. Aus diesem Grunde haben wir nun im Mai bei Rising Star auch einen sogenannten Feeding Scheme gestartet, damit zumindest die Kleinsten durch die Schule immerhin einmal täglich eine Mahlzeit bekommen, oftmals ihre einzigste am Tag. 250 Schüler können wir so unterstützen, 2012 mit einem Betrag von 1.500 US Dollar. Momentan findet der Unterricht noch in ganz einfachen, aus Lehm gebauten Unterständen statt. Langfristig sollen diese Unterstände durch dauerhafte Strukturen ersetzt werden, die Genehmigung hat die Schule seitens der Stadt Harare erhalten und hat hierfür auch Land zugewiesen bekommen. Nun soll bald mit der Errichtung der ersten fest gebauten Schulhäuser begonnen werden. Hierfür muss das Land vermessen, auf Altlasten hin untersucht und ein Lageplan von einem Architekten erstellt werden. Dies kostet 500 US Dollar, die ZimRelief finanziert.
Vision & Hope hat auch ein sogenanntes einkommensgenerierendes Projekt, bei dem jungen Erwachsenen geholfen wird, durch den Verkauf und die Herstellung von Produkten ein eigenes Einkommen zum Lebensunterhalt zu bekommen. Hergestellt werden v.a. Postkarten, Schlüsselanhänger und Schmuck, wir verkaufen diese Produkte auch bei uns in Deutschland. Dieses Projekt fördern wir mit 300 Dollar für Unterricht und Materialien.
Daneben organisiert Vision & Hope für die Kinder auch regelmäßig Sport Events wie Fußball- oder Volleyballturniere. Die Idee ist, die vielen vernachlässigten Kinder und Jugendlichen durch die Events von der Straße zu holen. Während den Veranstaltungen werden Workshops zu den Themen Gesundheit, Aufklärung, HIV/AIDS usw. abgehalten. Nur so gelingt es Vision & Hope, viele Kinder zu erreichen und Sie für diese wichtigen Themen zu öffnen. Dieses sogenannte EduSport fördern wir mit insgesamt 1.800 Dollar. Darin sind sowohl die Bezahlung der Workshopleiter, Materialien sowie auch Ausrüstung enthalten.
Ein weiterer Schwerpunkt von Vision & Hope liegt in der Aufklärung der Jugendlichen des Townships zu den Themen Ernährung, Drogenmissbrauch, familiärer Missbrauch, Gleichberechtigung der Geschlechter und v.a. HIV/AIDS. Dies geschieht durch offene Workshops, Diskussionsrunden, Trainings bei Sportveranstaltungen, ausgebildete Freiwillige sowie 2 kostenlosen Informationszentren. Hierbei unterstützen wir Vision & Hope mit 360 US Dollar.
Auch bei der Administration helfen wir Vision & Hope, 2011 mit insgesamt 3.000 Dollar. Darin enthalten sind Aufwendungen für die Miete der Informationszentren, Transport, Kommunikation, Löhne und Gehälter, Auslagen für die Ehrenamtlichen sowie Büromaterial.