Ministerpräsident Tsvangirai schwer verletzt – Vorwürfe gegen Mugabe

Drei Wochen nach seinem Amtsantritt ist der simbabwische Ministerpräsident Morgan Tsvangirai bei einem Autounfall schwer verletzt worden. Dessen Partei Partei erhob nun Vorwürfe gegen Gefolgsleute von Präsident Mugabe. Im benachbarten Südafrika betonte am Samstag der Sprecher von Tsvangirais Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC), Sibanengi Dube: „In Wahrheit war es kein echter Unfall; das ist ein perfekt organisierter Anschlag, um den MDC-Vorsitzenden auszuschalten.

Wir sind ernsthaft der Ansicht, dass die mächtige und berüchtigte ZANU(PF)-Clique entschlossen ist, alles zu tun, um Anstrengungen zu unterbinden, die Koalitionsregierung wieder auf Kurs zu bringen.“

In Zimbabwe selbst hielten sich ranghohe MDC-Politiker mit ähnlichen Vorwürfen zurück, warfen den Behörden aber schwere Versäumnisse vor. Unter Tränen betonte der MDC-Generalsekretär und neue Finanzminister Tendai Biti auf einer Pressekonferenz: „Hätte es eine Polizeieskorte gegeben, hätte das, was gestern passiert ist, eventuell vermieden werden können. (…) Wir hoffen, dass diese Unterlassung korrigiert wird, dass dem Ministerpräsidenten der Schutz gewährt wird, der einem Ministerpräsidenten zusteht.“

Tsvangirais Geländewagen war am Vortag etwa 60 Kilometer außerhalb der Hauptstadt Harare mit einem Lastwagen kollidiert und hatte sich danach mehrfach überschlagen. Während er selbst und der vom Staat gestellte Fahrer schwer verletzt überlebten, kam Tsvangirais Frau Susan bei dem Unfall ums Leben.

Der langjährige Oppositionsführer hatte nach monatelangen Verhandlungen einer Koalitionsregierung mit Mugabes ZANU(PF)-Partei zugestimmt und war erst vor drei Wochen vereidigt worden. Der 85 Jahre alte Mugabe hatte aber stets betont, dass er weiter die Macht in der Hand hält.

Zimbabwe befindet sich in der schwersten Krise seiner Geschichte mit Massenarmut und Hyperinflation. Der Kollaps des öffentlichen Dienstes hat den Ausbruch einer Cholera-Epidemie begünstigt. Bislang sind daran rund 4000 Menschen gestorben, gut 88 000 sind erkrankt.

Erst am Freitag wurde bekannt, dass die USA die am Freitag auslaufenden Sanktionen gegen Simbabwe um ein Jahr verlängern. Das afrikanische Land habe seine politische Krise noch nicht überwunden, erklärte US-Präsident Obama am Mittwoch in Washington. Weitere Informationen auch unter folgenden Links:

FAZ

Focus

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